1719 – 1803 Das
letztere leichtflatternde Gewand
Sank; welch ein Blick! die
artige Belinde
Ward um und um ein Spiel der
sanften Winde,
Wo sie, wie Venus einst, auf
Ida stand.
Durch ihren Reiz, durch ihre
zarte Hand,
Von der ich noch den sanften
Scherz empfinde,
Durch alles, was an ihr mein
Auge fand,
Floß in mein Herz das süsse
Gift der Sünde.
Erstaunt, entzückt, mir selber
unbewusst,
Bemächtigte sich die Gewalt
der Sinnen
Ach, allzubalb der Tugend
meiner Brust.
Du, der du sagst: Ich will den
Sieg gewinnen;
Ach laß doch nie das süsse
Gift der Lust,
Laß es doch nie nach deinem
Herzen rinnen.